| Der Fokus der Führung liegt auf der Ausgliederung, Aberkennung von akademischen Qualifikationen und Vertreibung der geistigen Elite
Österreichs aus rassischen, ethischen oder politischen Gründen nach 1938. Ein
Verlust, von dem sich Österreich nie wieder erholt hat. Wir besuchen Orte, die
einen Bezug zu exemplarisch ausgewählten Wissenschaftlern, Künstlern oder Literaten haben, die dem geistigen Aderlass des nationalsozialistischen Terrors zum Opfer gefallen sind. Einzelschicksale - sie reichen von der Salonière Berta Zuckerkandl und dem Literaten Stefan Zweig über den Verfassungsjuristen Hans Kelsen, den Mathematiker Kurt Gödl, den Nationalökonomen Otto Neurath bis zum Neurowissenschaftler und Nobelpreisträger
Eric Kandel - geben Einblick in die Herausforderungen eines Lebens im Exil,
beleuchten die bahnbrechenden Errungenschaften prominenter Exil-Österreicher,
ebenso wie ihren kaum bekannten Beitrag zur nationalen Identitätsstiftung eines
wiedererstandenen Österreichs. Ende der Führung ist der ehemalige, vor einigen
Jahren rekonstruierte jüdische Betraum des Alten Allgemeinen
Krankenhauses, heute u.a. symbolische Gedenkstätte für die Aberkennung
akademischer Grade jüdischer Intellektueller. Nach Besichtigung des vor einigen Jahren rekonstruierten ehemaligen
jüdischen Betraums im Alten Allgemeinen Krankenhaus endet die Führung bei der
Shoah Namensmauern Gedenkstätte im Ostarrichipark, die den Opfern einen Platz
im kollektiven Gedächtnis gibt. |