Brigittenau entdecken: Von verschwundenen Lebenswelten, Synagogen und Schneepalästen zu „Multikulti" |
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| Nach der großen Donauregulierung entstanden in den einst beschaulichen Donauauen neue Baugründe für die schnell wachsende Habsburgermetropole. Neben Gärten und Erholungsflächen gab es einen der berühmten Vergnügungs- und Erholungshotspots für die Wiener mit der „Russischen Schleuder“, „Türkenwurf“ und Tanzpavillons. Hier befand sich schon 1840 eines der ältesten Massenverkehrsmittel von Wien oder einer der schönsten Bahnhöfe, der später als „Schneepalast“ genutzt wurde, hier wurden aber auch Flächen für die sich rasant entwickelnde Industrie genutzt. Auf den billigen Baugründen siedelten sich vor und nach dem ersten Weltkrieg die aus den östlichsten Winkeln der Monarchie in großen Massen herbeiströmenden armen Städtl-Juden an und so bildete sich ein lebendiges Zentrum jüdischer Geschäfte, Kultureinrichtungen und unzähliger karitativer Organisationen, anschaulich beschrieben von dem Schriftsteller Joseph Roth. Heute ist dieser vielen Wienern fast unbekannte Stadtteil ein buntes Gemisch verschiedener Kulturen: Kirchen, Moscheen, Klöster, Bürgerhäuser, Gemeindebauten, Märkte und Gedenktafeln führen uns die vielen Aspekte vor Augen. Die Spurensuche lässt uns das traurige Schicksal des durch die Nationalsozialisten zerstörten jüdischen Lebens nachvollziehen. Heute begegnen wir einem bunten Treiben auf Märkten, wo Koscheres neben Halal zur Selbstverständlichkeit zählt, Kirchen neben Moscheen stehen und vergessene Synagogen als Galerien Verwendung finden.
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Treffpunkt: |
20., Gaußplatz, Platzmitte, vor Lebensmittelgeschäft Gaußmarkt
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Termine: |
Diese Führung findet derzeit nur auf Anfrage statt
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